Feierliche Preisübergabe des Ehrenamtsfonds 2002 am 26.03.2003 in der Niederrheinhalle Wesel: Vor mehr als 350 Gästen hat die Landrätin Birgit Amend-Glantschnig bei der feierlichen Übergabe der Preise „Ehrenamtsfonds 2002“ das ehrenamtliche Engagement besonders gewürdigt.

Sie sprach allen Anwesenden ihren herzlichen Dank und ihre uneingeschränkte Hochachtung für deren besonders vorbildliches und aufopferndes freiwilliges Engagement zum Wohle der Mitmenschen und der Gesellschaft aus. Sie sagte: „Menschen wie Sie machen unsere Gesellschaft menschlicher und wärmer“.

Ausgezeichnet wurden 14 Projekte mit je 1.200 EUR, zwei Projekte mit je 600 EUR, drei Projekte mit je 400 EUR und sieben Einzelpersonen mit je 750 EUR. Den persönlichen Ehrenpreis der Landrätin (1050 EUR) erhielt die Gruppe „Frauen-Power Flutopferdirekthilfe“, die sich spontan, zupackend und selbstlos engagierte, um die Auswirkungen der verheerenden Flutkatastrophe im letzten Jahr zu mildern.

Der Gruppe, die als reine Privatinitiative bezeichnet werden kann, gehören drei Frauen aus Moers, Frau Junker, Frau Habben und Frau Strupatis, an. Abseits der Berichterstattungen in den Medien, die geprägt waren von Bildern aus Dresden oder anderen bekannteren Städten und Regionen, gibt es kleine Ortschaften, über deren Schicksal wenig gesprochen wird. Dennoch sind die Menschen die in diesen kleinen Flecken wohnen, oftmals besonders schwer betroffen und stehen vor dem Nichts. Die Landrätin lobte besonders, dass sich das ehrenamtliche Engagement der drei Damen an die Bevölkerung solcher kleinen Ortschaften wie Großtreben und Prettin in Sachsen richtet.

Die Landrätin sagte: „Die Ehrung an die Frauen-Power Flutopferdirekthilfe bringt stellvertretend meine Anerkennung und meinen Dank für den unglaublichen Einsatzwillen an das technische Hilfswerk, das Deutsche rote Kreuz, die Freiwilligen Feuerwehren und alle bekannten und unbekannten Gruppen aus dem Kreis Wesel zum Ausdruck. Sie alle haben Großartiges geleistet und können stolz sein auf Ihren persönlichen Einsatz. Ihnen gilt nicht nur mein Dank, sondern auch der Dank des gesamten Kreistages, und ich denke, der Dank von uns allen.“

Herr Dirk Elfgen von Radio KW führte als Moderator abwechslungsreich und routiniert durch das 2- stündige Programm. Die Gruppe „Irischer Stepptanz“, die aus dem Internationalen Kulturkreis Moers hervorgeht, begeisterte das Publikum mit Tanzszenen in vollendeter Perfektion.

Alle drei Fluthelferinnen haben unzählige Firmen, Privatpersonen und Organisationen über die Grenzen des Kreises Wesel hinaus auf ihr Anliegen angesprochen. Durch ihre Informationen und ihr Engagement lösten sie eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. Bis heute wurde eine beachtliche Menge an Material und anderen Hilfsgütern gesammelt. So gab es bereits mehrere Transporte mit einem 40-Tonner Laster. Nicht nur Möbel, Elektrogeräte, Putzmaterial, Heizkörper und ähnliches wurden nach Sachsen gebracht, sondern auch die Hilfe von Handwerkern wurde vermittelt. Obwohl durch die Frauen-Power Flutopferdirekthilfe weder Spendenquittungen ausgestellt werden konnten, noch ein Sonderkonto eingerichtet wurde, so haben sie doch mehrere tausend EUR gesammelt.

Zum Abschluss der Veranstaltung dankte die Landrätin Birgit Amend-Glantschnig allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und sagte: „Es war mir eine Freude, Menschen ehren zu dürfen, die wie selbstverständlich Verantwortung für andere übernehmen.“ Abschließend hatte sie noch eine letzte herzliche Bitte: „Bleiben sie dran, machen Sie weiter, ermutigen Sie auch andere, die jetzt noch zuschauen, zum Mitmachen. Vielleicht kommt der eine oder die andere in den nächsten Tagen ja auf den Geschmack. Vielleicht entdeckt der eine oder andere ein Projekt, bei dem es sich lohnt mitzuarbeiten. Es wäre schön, wenn die Preisverleihung des Ehrenamtsfonds das bewirken könnte.“

Bereits zum dritten Mal wurde der Ehrenamtsfonds mit 25.500 EUR ausgestattet und wieder wurden Menschen und Gruppierungen in unserem Kreis, die sich freiwillig engagieren, zur Teilnahme an dem Wettbewerb aufgerufen.

Das bürgerschaftliche Engagement findet seinen Niederschlag im gesamten Kreis Wesel, in allen Gesellschaftsschichten, allen Altersschichten und in vielfältigen Beschäftigungsfeldern. Bei den Bewerbungen waren alle Kommunen des Kreises vertreten.

Bei dem Auswahlverfahren wurden nur Vorschläge, die aus dem Kreisgebiet stammten, ausgewählt. Dabei sollte sich das dargestellte Engagement der Bürgerinnen und Bürger an die Menschen in ihrer Umgebung richten. Maßgeblich für die Preiswürdigkeit war weiter die Beispielhaftigkeit und der Innovationsgrad der Idee. Bei den Einzelpersonen zählte besonders deren herausragendes Engagement.

ehrenamtfonds_kleinDer Bürgerschützenverein Menzelenerheide 1879 e.V. engagiert sich für den Neubau eines Schützenhauses als Begegnungsstätte. Nachdem die Gemeinde Alpen das durch die verschiedenen ortsansässigen Vereine und Institutionen (Seniorentreff, Sachausschuss „Mach mit“) genutzte Schulgebäude verkauft hatte, fehlte allen, die darin untergebracht waren, ein „Dach über dem Kopf“. 1998 fasste aus dieser Not heraus der Verein den Entschluss, ein neues Gebäude als „Bürger- und Kommunikationszentrum“, auf dem vom Verein erworbenen Grundstück, das als Schützenplatz dient, zu errichten. Im Frühjahr 2001 konnte mit der Errichtung eines Schützenhauses begonnen werden. Es waren Erdarbeiten bis tief ins Grundwasser erforderlich. Im Frühjahr des Jahres 2002 begannen die Arbeiten zur Errichtung des Erd- und Obergeschosses. Die Errichtung des Schützenhauses soll allen Dorfbewohner(n)/innen und ortsansässigen Vereinen als Mittelpunkt und darüber hinaus allen Bürger(n)/innen auch über die Ortsgrenzen hinweg als Treffpunkt, Sport- und Kommunikationsstätte dienen. Die Stunden der ehrenamtlichen Helfer/innen aller Altersgruppen ergeben von Anfang des Projektes bis zum heutigen Tage zwischenzeitlich eine fünfstellige Summe.

Welch großes ehrenamtliche Engagement hier geweckt werden konnte, zeigt, dass dieses Gebäude in einer sehr kurzen Bauzeit nur durch ehrenamtliche Helfer/innen des Vereins zur Rohbaureife geführt werden konnte. Aus den Bewerbungsunterlagen geht hervor, dass sich der Bürgerschützenverein mit dem Schützenhaus als Begegnungsstätte für alle Bürger/innen auch über die Kreisgrenzen hinweg und für alle ortsansässige Vereine öffnen will. [Quelle: http://www.kreis-wesel.de]